Aufgrund der Corona-Krise konnte ein Teil unser Mitglieder nicht nach Spanien reisen, um die wildlebenden Katzen in der Stadt Alcossebre zu versorgen. Aktuell wird ein Teil dieser Tiere von einem spanischem Verein dort unter rudimentären Bedingungen betreut.So kommt es immer wieder vor, dass Tiere auf dem nur spärlich umzäunten Grundstück, auf dem der dortige Verein mit den Futter- und Schlafplätzen geduldet ist, von ausgebrochenen Hunden verletzt oder getötet werden. Nachdem dies gerade auch unter Berücksichtigung des Pflegeaufwands und der investierten Kosten schlichtweg untragbar ist, hat der Verein die Zeit des sozialen Stillstands genutzt, um seine strategischen Ziele für 2020 anhand eines 5-Punkte-Plans neu zu definieren:
- Primär muss ein geeignetes, befriedetes Grundstück gefunden werden, das der Verein im Idealfall käuflich erwerben kann. Dazu müssen entsprechende Verhandlungen auch mit den lokalen Behörden, zwecks Unterstützung geführt werden. Nachdem es bei Katzen aufgrund ihrer Eigenschaft als Gewohnheitstiere nie ausgeschlossen werden kann, dass diese an einen ihnen ursprünglich vertraut gewesenen Ort zurückkehren, gibt es nur wenige Alternativen zum Kauf eines Grundstückes. Der Kauf soll größtenteils durch Investitionen seitens der Mitglieder, sowie Spendengelder finanziert werden.
- Sobald ein Grundstück gekauft ist, sollen hier Unterkünfte aus Holz aufgestellt, die einen Schutz vor Wetter gebieten. Die Finanzierung dieser ist dank der Zusagen von Spendern bereits gesichert.
- Wir wollen in Verhandlungen mit Tierärzten und anderen Vereinen treten, um vergünstigt an Medikamente und Impfstoffe zu kommen. So können die Kosten für die Vermittlung der Tiere niedrig gehalten werden.
- Ein weiteres, bereits lang gehegtes Ziel ist der Aufbau eines Transport- und Vermittlungsnetzwerkes, mit dessen Hilfe geeignete Tiere nach Mitteleuropa gebracht und dort an ausgesuchte Personen vermittelt werden können. Dazu wollen wir uns der Kontakte einiger unserer Mitglieder bedienen, die als Privatpiloten Zugang zu entsprechenden Transportmitteln haben. Langfristiges Ziel wäre es, mittels einer Internetplattform Vermittlungen für kostenlose Überführungsflüge von Tieren durchzuführen. In den USA ist ein derartiges Netzwerk bereits seit Jahrzehnten etabliert.
Doch warum das Ganze? Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Rate der dauerhaft positiven Vermittlungen von Hunden und Katzen in deutschsprachigen Ländern deutlich höher ist, als beispielsweise in Spanien. Bisweilen kommt es teilweise leider auch vor, dass Jungtiere nur temporär adoptiert werden, um beispielsweise Kindern Unterhaltung zu bieten. Obwohl es eines deutlich höheren logistischen und finanziellen Aufwands bedarf, Tiere aus Spanien beispielsweise nach Deutschland zu verbringen, haben wir uns vorerst dazu entschlossen unsere Arbeit mit der spanischen Bevölkerung auf Sensibilisierung und Aufklärung zu beschränken. Dies soll jedoch keinesfalls bedeuten, dass Tiere in ausgewählten Fällen nicht auch nach Spanien vermittelt werden. Dies ist in der Vergangenheit bereits geschehen.
- Zuletzt ist es wichtig die vorhanden Kontaktstrukturen in Alcossebre und Umgebung weiter auszubauen, um im Falle eines Grundstückserwerbs die ganzjährige Versorgung der in Obhut genommen Tiere gewährleisten zu können.